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©  Mit freundlicher Genehmigung der Mitteldeutschen Zeitung

Ehrennadel für Akener

KLAUS HUMMEL Der 77-Jährige hat eine Auszeichnung für sein kommunalpolitisches Engagement in Aken erhalten.
Klaus Hummel
"Irgendwer aus Aken muss mich anscheinend vorgeschlagen haben." Klaus Hummel Rentner

VON JESSICA VOGTS

Aken/MZ - Überrascht war er durchaus, als er vor wenigen Wochen ein ganz besonderes Schreiben in seinem Briefkasten hatte. "Irgendwer aus Aken muss mich anscheinend vorgeschlagen haben", sagt Klaus Hummel und lacht. Ein Brief vom Landesverwaltungsamt war es und darin stand eine freudige Botschaft für Klaus Hummel: Der Akener soll die Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt erhalten. Diese wird als Zeichen der Anerkennung für langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten vom Ministerpräsidenten verliehen.

Langjähriges Stadtratsmitglied
"Ehre, wem Ehre gebührt" mit diesen Worten überreichte Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes, die Ehrennadel vergangene Woche an Klaus Hummel. Verdient hat der 77-Jährige diese vor allem für sein langjähriges kommunalpolitisches Engagement in der Stadt Aken.
Die Wendezeit war für ihn sehr prägend. Da habe sich bei dem gelernten Fernsehmechaniker auch so einiges geändert. Aktiv nahm er wöchentlich an den Friedensgebeten teil. In seinem Haus wurde 1989 die SPD-Basisgruppe gegründet. "Das war sozusagen der Beginn meiner politischen Laufbahn", erklärt er. Ab 1990 war er dann im Stadtrat in Aken tätig, wurde sogar zum Stadtratsvorsitzenden ernannt. Bis 2019 übte er dieses Amt aus. Das sind immerhin knapp 30 Jahre.
Mittlerweile ist der 77-Jährige in Rente. Fehlt die politische Arbeit da ab und an heute noch? "Ja, schon" gesteht er. "Die ersten Jahre waren nicht einfach, aber es hat immer sehr viel Spaß gemacht", ergänzt er. Etliche Straßensanierungen habe er begleitet. Zusehen, wie sich seine Stadt, in der er geboren und aufgewachsen ist, über die Jahre entwickelt hat, dass findet er wahnsinnig toll.
Mit seiner Frau ist er zur Verleihung nach Halle gereist. "Sie hat mir schließlich all die Jahre den Rücken frei gehalten. Ich war ja fast nie daheim", erklärt er. Denn an den Abenden saß er meistens in den Ausschüssen, tagsüber führte er das Geschäft "Multimedia Hummel" von seinem Vater weiter. Blieb dann noch Zeit, ging er noch Tennis spielen, schließlich habe er den Verein vor etlichen Jahren selbst mitgegründet.
Seinen Laden hat er vor geraumer Zeit schon an seine ehemalige Mitarbeiterin abgegeben. Aber so richtig zur Ruhe kommen will der 77-Jährige noch nicht, hilft daher hin und wieder im Laden aus. "Ich klettere auch noch auf Dächer und kümmere mich um die Satellitenschüsseln", sagt er.

Bereits die zweite Ehrennadel
Für Klaus Hummel ist es eigentlich schon die zweite Ehrennadel. Eine hat er samt Ehrenbrief bereits vor einigen Jahren von der Stadt Aken verliehen bekommen - ebenfalls für sein politisches Engagement. Nun die zweite Ehrennadel samt Urkunde. Gut sichtbar wird beides im Flur des Wohnhauses ausgestellt. "Das freut mich natürlich schon sehr" erklärt er. Und sehr stolz sei er auch über diese Auszeichnung. "Die Medaille müsste aber noch aktiver verliehen werden", betont der 77-Jährige. Denn er sei nicht der Einzige, der ein langjähriges Ehrenamt ausgeübt hat, da ist er sich sicher.
Dass sich noch mehr junge Leute für die Politik und die Stadt engagieren, das wünscht sich Klaus Hummel. Denn nur so könne man überhaupt etwas bewegen.

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